Verhandlung um antikes Perlen-Collier bei „Bares für Rares“ nimmt völlig unerwarteten Verlauf

Ein Mutter-Tochter-Gespann bringt ein wertvolles Perlen-Collier aus dem 19. Jahrhundert mit zu „Bares für Rares“. Die Verhandlung um das antike Familienerbe nimmt eine völlig unerwartete Wendung.

Köln – Mutter Irmi und Tochter Ulrike aus Düsseldorf wollen sich von einem antiken Familienerbe trennen, das sich seit Generationen im Besitz der Familie befindet. Ulrike van Hees hat kein Interesse an dem Perlen-Collier. Deshalb soll es nun über „Bares für Rares“ einen neuen Besitzer finden.

Damit sind sie in der ZDF-Trödelshow übrigens längst nicht die ersten: Ein Hamburger Adliger bot beispielsweise eine fast 200 Jahre alte Diamant-Brosche zum Verkauf – und erzielte einen ungeahnten Preis. Eine Seniorin derweil hat eine 150 Jahre alte Brosche dabei, die zuvor ebenfalls von Mutter zu Tochter weitergegeben wurde.

Verblüffende Verhandlung um antikes Collier bei „Bares für Rares“

Horst Lichter zeigt sich in diesem Fall gleich beeindruckt von dem guten Stück, dass mit seinen diamantbesetzten Silberzacken zwischen den eingearbeiteten Perlen auf den ZDF-Moderator einen leicht martialischen Eindruck macht. Experte Patrick Lessmann beruhigt: „Ja, dafür sind ja die Perlen dazwischen als Puffer.“ Lichter ist jedenfalls gespannt „auf die Geschichte von dem Aparillo“.

Die liefert Edelmetall-Metall Experte Lessmann. Auch wenn er zugibt: Es war eine Herausforderung, das Collier zu analysieren. Die Kette bestehe aus dünnen Messerstegen, an denen abwechselnd Perlen sowie fransenartige Stäbe – die Silberzacken – befestigt seien. Bestückt sind die Elemente mit kleinen Diamanten im Rosenschliff, die zusammen etwa 3,5 bis 4 Karat auf die Waage bringen.

Ergänzt wird das Collier, das aus 585er Gelbgold und Silber gearbeitet ist, durch zwei dünne Kettchen, mit denen man das Schmuckstück verlängern könne. Das mache das Collier enorm variabel, so Lessmann. Verziert ist die Kette im Übrigen durch zwei Schleifen an den Seiten. Diese Art von Schmuck sei typisch für das viktorianische Zeitalter, sagt der Experte, der die Entstehungszeit wertvollen Handarbeit auf die Jahre 1870 bis 1890 geschätzt wird.

Zucht- statt Naturperlen mindern Wert von antikem Collier

Einiges sei jedoch im Laufe der vielen Jahrzehnte erneuert worden. So seien die ursprünglichen Naturperlen durch Zuchtperlen ersetzt worden, die deutlich weniger wertvoll seien. Auch einige Gold-Elemente seien mal ausgetauscht worden, so Lessmann. Insgesamt sei der Zustand des mindestens 135 Jahre alten Schmuckstücks aber sehr gut, lediglich zwei Diamanten fehlten.

1500 Euro wünschen sich die beiden Düsseldorferinnen für ihr Erbstück, Patrick Lessmann geht etwas höher, schätzt den Wert auf 1800 bis 2000 Euro. Mit dieser Einschätzung ziehen die beiden Frauen zufrieden weiter in den Händlerraum. Mutter Irmi hat eigentlich nur einen Wunsch: „Einfach, dass mal jemand sagt ‚Gott, ist die schön‘. Das würde mich freuen.“

Dieser Wunsch wird quasi umgehend erfüllt. Schmuck-Händlerin Lisa Nüdling aus Fulda schaut sich das Collier als Erste an. „Das ist ja wirklich irre. Mein Gott, wie schön“, ist ihre erste Reaktion. Und auch Friedrich Häusser ist völlig hin und weg: „Da bleibt einem wirklich die Spucke weg, das ist so schön gearbeitet und so außergewöhnlich. Ich habe so ein Collier noch nicht gesehen.“

Daniel Meyer schaut sich das Stück dagegen schweigend an – und tut dann etwas noch nie dagewesenes: „Das ist das erste Mal in meinem Leben, dass ich nach der Expertise vorher frage.“ Die 1800 Euro bietet er dann auch gleich, möglicherweise in der Annahme, seine Kollegen gleich auszustechen.

Lisa Nüdling und Daniel Meyer verwickeln sich in irres Bietergefecht

Doch da hat er sich gewaltig geirrt. Denn Lisa Nüdling scheint sich genauso in das Perlen-Collier schockverliebt zu haben – ähnlich wie es der Fuldaerin einmal bei „Bares für Rares mit einer besonderen Handtasche ging. Sie bietet gleich 1900 Euro – und eröffnet damit das Bietergefecht. In schier schwindelerregende Höhen steigern sich Lisa Nüdling und ihr Münsteraner Tischnachbar im „Bares für Rares“-Studio.

Haben gut lachen: Ulrike (links) und Irmgard van Hees erhalten fast das Dreifache des Expertisen-Preises für ihr antikes Collier.

Haben gut lachen: Ulrike (links) und Irmgard van Hees erhalten fast das Dreifache des Expertisen-Preises für ihr antikes Collier. © ZDF (Screenshot: Fuldaer Zeitung)

Waldi Lehnerz, Friedrich Häusser und Benjamin Leo Leo schauen da nur staunend und sichtlich gespannt zu, wer das Rennen machen wird. Ebenso wie das Mutter-Tochter-Gespann aus Düsseldorf. Erst bei 5500 Euro gibt Daniel Meyer auf – mit einem bei „Bares für Rares“ selten gehörten Fluch: „F*ck“ – und überlässt Lisa Nüdling das Collier. Schweren Herzens. „Der Herr Meyer hat sich verliebt“, witzelt Kollege Waldi.

Lisa Nüdling dagegen ist sichtlich erleichtert: „Huh, das war ein Kampf.“ Irmi und Ulrike van Hees schlagen freudestrahlend in den Handel ein – haben sie doch fast das Dreifache der Expertise für ihr Familienerbstück erhalten – und viel Lob für das schöne Schmuckstück noch dazu.

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