Für „Bares für Rares“ Moderator Horst Lichter ist es einer der spektakulärsten Falle der Show-Geschichte. Aber lesen Sie mal selbst…
Ein altes, vergilbtes Foto, das zunächst niemanden vom Hocker reißt, sorgt bei „Bares für Rares“ für einen wahren Bieter-Wahnsinn. Denn hinter dem unscheinbaren Bild verbirgt sich eine spektakuläre Geschichte. Was die Händler am Ende tun, lässt sogar Moderator Horst Lichter sprachlos zurück. Aber von Beginn an …
Als Kevin Klein und Jörn Besser ihr Erbstück in der ZDF-Trödelshow präsentieren, ahnen sie bereits, dass es mehr als nur ein altes Foto ist. „Wir haben das Bild im Nachlass von Kevins Opa gefunden“, erklärt Jörn. Doch erst „Bares für Rares“-Kunsthistorikerin Dr. Bianca Berding bringt Licht ins Dunkel. Ihr erster Eindruck? Ernüchternd. „Das ist ein Dorf. Relativ langweilig“, lautet ihr erstes Urteil – doch dann wird sie plötzlich sehr ernst. Denn dieses „langweilige“ Foto ist eine echte Rarität!
Verschollen geglaubter Schatz bei „Bares für Rares“ aufgetaucht
„Ich sage nur einen Namen: August Sander“, erklärt die „Bares für Rares“-Expertin. Der deutsche Fotograf zählt zu den bedeutendsten des 20. Jahrhunderts und erschuf mit seinen Porträts ein einzigartiges Zeitdokument. „Dieses Bild zeigt Leuscheid mit der Dorfkirche. Eine Landschaftsaufnahme – und etwas ganz Besonderes.“ Der Grund: Die meisten Werke Sanders wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Doch dieses hier hat überlebt, weil der Künstler es persönlich verschenkte. Und nun taucht es bei „Bares für Rares“ wieder auf.
Das Bild ist sogar signiert und mit einer Widmung versehen – ein weiteres Indiz für seine Echtheit. Zudem trägt es am Rand den Originalstempel von Sanders Fotoatelier. Der einzige Wehmutstropfen? Der Zustand! „Der ist leider nicht so gut. Und um bei Fotografien einen sehr guten Preis zu erzielen, ist ein sehr guter Zustand unabdingbar“, erklärt die Expertin. Oha. Das wird den Preis also deutlich drücken.
Trotzdem wollen die Noch-Besitzer gern 500 Euro haben. „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter muss lachen. Für ein altes Foto? 500 Euro? Kann er nicht glauben! Er dreht sich seiner Fachfrau zu.
Und wie hoch ist nun der Wert? Dr. Bianca Berding schätzt: „In makellosem Zustand wären 2500 Euro realistisch. Doch leider gibt es Knicke, das drückt den Preis.“ Ihre Einschätzung am „Bares für Rares“-Expertentisch: 1500 bis 1800 Euro. Horst Lichter kann es kaum fassen: „Das ist für mich der verrückteste Fall, den ich je hatte!“
Zögernde „Bares für Rares“-Händler und ein unerwarteter Deal
Dann geht es in den Händlerraum – und die ersten Reaktionen sind durchaus verhalten. Die „Bares für Rares“-Händler erkennen zwar den Namen August Sander, aber wie viel ist ihnen das Bild wert? Wolfgang Pauritsch beginnt mit 150 Euro. Sarah Schreiber steigt ein, doch bei 400 Euro ist für sie Schluss. Pauritsch bietet noch 500 Euro – zu wenig für die Verkäufer. Sie fordern einen vierstelligen Betrag.
Nach einigem Hin und Her zückt „Bares für Rares“-Urgestein Wolfgang Pauritsch am Ende dann doch 1000 Euro. Damit liegen die Verkäufer zwar unter der Expertise, aber sie nehmen das Angebot an. Ein spannender Deal für ein Stück Fotografie-Geschichte!
Wer mehr von solchen unglaublichen Funden sehen will: „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF. ■