Einer der Mitarbeiter von Bares für Rare zerstörte ein Teil eines wertvollen Porzellan-Sets. Horst Lichter muss sich in der Show entschuldigen.
Markus Müller-Adams und Michael Mlinaric sind zum „Bares für Rares“-Studio gekommen, um ein Porzellan-Service zu verkaufen – damit, dass ein Teil davon ausgerechnet in den Händen der Trödel-Experten von „Bares für Rares“ in die Brüche gehen sollte, dürften die beiden nicht gerechnet haben. Der Grund für den Besuch: „Ich möchte erfahren, was es letztendlich an Wert ist, weil es nur eine bestimmte Stückzahl davon gab“, sagt Mlinaric. „Und deshalb sind wir heute hier.“
Horror bei „Bares für Rares“: Porzellan „ist jetzt ein Puzzle geworden“
Doch die Experte, die die gewünschten Antworten bringen soll, beginnt mit einem Schock – denn nach der Vorstellung folgt prompt die Beichte. „Vielleicht ist es euch beiden schon aufgefallen – hier fehlt watt“, sagt Lichter mit Blick auf das auf dem Tisch aufgebaute Service. „Ich habe das mitgebracht, das ist hier drin.“ Er öffnet eine kleine Kiste, darin liegen die Scherben. „Daraus ist jetzt ein Puzzle geworden“, sagt er. Doch man sieht, dass dem Besitzer des Porzellans nach Lachen nicht zumute ist. „Einer unser hervorragenden Mitarbeiter, der jetzt weinend in der Ecke sitzt, ist das Deckelchen hingefallen“, sagt er. Beim Kaputten Teil handelt es sich also offenbar um den Deckel eines kleinen Döschens, das zum Porzellan-Set gehört.
Und was passiert nun? „Das ist natürlich eine Wertminderung“, sagt Lichter. „Das wird unsere Versicherung übernehmen.“ Offensichtlich wird die Wertminderung, die durch den Schaden entstanden ist, also von der Versicherung von „Bares für Rares“ ausgeglichen. Um wie viel Geld es sich dabei handelt – unklar. Viele Zuschauer fragen sich beim Anschauen der Folge allerdings: Haben die Händler überhaupt Interesse an einem unvollständigen Porzellan-Set – und worum handelt es sich bei der besonderen Sammlung eigentlich?
Das wird bei der Expertise trotz des kleinen Unfalls beleuchtet. „Es handelt sich um ein schönes Porzellanset der Firma Rosenthal“, sagt Expertin Friederike Werner. Es stamme aus einer Kunst-Reihe – und sei ein Kaffee-Service für sechs Personen. Das Set solle an die Baukunst erinnern . der Henkel der Tasse ist einer Wendeltreppe nachempfunden, die hohe und mit Deckel geschlossene Kaffeekanne an einen Turm. Dazu gehören außerdem sechs Dessert-Teller, die mit einem leuchtend blauen Pelikan verschönert sind. Das Set stamme aus der Zeitperiode 1993 bis 1994, der Zustand sei – lässt man den Decken außer Acht – einfach perfekt. Hinzu kommt: Von dem Set hab es nur 99 Exemplare, das verrät die Signatur am Boden der besonderen Tassen.
Schock bei „Bares für Rares“: Wunschpreis und Expertise liegen weit auseinander …
Da ist es gleich noch etwas bitterer, dass ein Teil zu Bruch gegangen ist. Was wollen die Verkäufer denn für das besondere Set haben? „Meine Vorstellung liegt bei 1500 Euro“, sagt Michael Mlinaric, dem das Service gehört. Was sagt die Expertin dazu? „Meine Vorstellung liegt bei 600 bis 800 Euro – und wir müssen das Kännchen bedenken. In dem Zustand jetzt bin ich eher bei 500 bis 700 Euro.“ Etwa 100 Euro macht das kaputte Deckelchen also aus. Will Michael Mlinaric trotzdem verkaufen? „Ja“, sagt er. „Wir hatten es jahrelang – und jetzt ist es schön, wenn es in andere Hände geht.“

Was sagen die Händler bei „Bares für Rares“ zum kaputten Porzellan?
Bleibt nur eine Frage offen: Was sagen die Händler bei „Bares für Rares“ zum Set inklusive Mini-Puzzle? Wolfgang Pauritsch und Walter „Waldi“ Lehnertz rätseln erst einmal, was es mit dem Motiv auf sich hat, dann darf sich Waldi freuen, dass er nicht mehr der einzige ist, der ein Exponat zerstört hat. Der Antik-Händler hat es nämlich schon einmal geschafft, eine Holz-Leiste von einer Staffelei durch ein Gemälde zu rammen. Dann geht es ans Verhandeln: Walter „Waldi“ Lehnertz beginnt mit 80 Euro – doch mehr als 180 Euro will er nicht bieten. Das Kaffee-Service scheint vom Pech verfolgt zu sein …
„Ich habe auf 200 gehofft, wenigstens“, sagt Michael Mlinaric. Waldi lässt sich breitschlagen, gibt 200 Euro. „Ich kann euch nur eins sagen: Ich habe für mich jetzt die schönste Kaffeekanne“, sagt der Antik-Experte. Er habe zwar den ganzen Laden voll „von dem Gelumpe“, trotzdem freut er sich über das besondere Stück. Und Verkäufer Michael Mlinaric? „Wir fahren jetzt nach Hause mit einem guten Gefühl“, sagt er. Natürlich hätte er sich mehr Geld gewünscht, doch dafür sei es eine sehr spannende und interessante Zeit bei „Bares für Rares“ gewesen. Immerhin … ■