Gönnt Fabian Kahl seinem Händler-Kollegen Julian Schmitz-Avila gar nichts. Letzterer möchte in der aktuellen Folge von „Bares für Rares“ ein altes Spiel unbedingt haben, doch Kahl schnappt ihm das begehrte Stück vor der Nase weg. Der Grund ist rührend.
Köln – Noch gar nicht lange her ist es, dass „Bares für Rares“-Star Fabian Kahl im Podcast „Talk mit Thees“ erklärte, dass in der ZDF-Trödelshow alle Händler Konkurrenten seien – auch wenn man sich außerhalb der Sendung meist gut verstehe oder gar befreundet sei.
Bieterstreit bei „Bares für Rares“ – so rührend ist die Geschichte dahinter
„Wenn die Kamera an ist, dann geht es ums Geschäft und wir sind Konkurrenten. Und das ist auch richtig so, sonst könnte man sich ja die Waren einfach hin- und herschieben“, beschreibt es Kahl im Podcast. Jeder gebe das, was er will, was ihm der Gegenstand wert sei. „Aber es ist oftmals ein harter Kampf.“
Dass er seine eigene Ansage aber dann so konsequent umsetzt wie in der aktuellen Folge von „Bares für Rares“ (2. April), das hätte man dem 33-jährigen Thüringer wohl nicht zugetraut. Das Ehepaar Doris und Winfried Bauer aus dem Hunsrück bringt ein altes Spiel aus den 1930er Jahren mit in die Sendung. „Fröhliche Reinfahrt“ heißt es.
Händler Julian Schmitz-Avila stürzt sich mit riesiger Freude auf das Spielbrett, ist sofort hin und weg. „Das ist meine Heimat, Junge. Guck mal hier“, ruft er begeistert aus. Der gebürtige Bonner, dessen Familie in Bad Breisig am Mittelrhein lebt, schwelgt in Erinnerungen an seine Kindheit, verfolgt die Orte nach, die er damals besucht hat, denkt an frühere Schulausflüge.
Julian Schmitz-Avila schwelgt in Erinnerungen an seine Kindheit
Der 38-Jährige wird richtig emotional, möchte das Spiel unbedingt haben. „Ich weiß noch ganz genau, wie wir in der vierten mit dem Regionalexpress nach Koblenz gefahren sind, und dann nach Bacharach und da übernachtet haben – das ist alles mit so schönen Erinnerungen verbunden.“
Schmitz-Avila steigt mit 80 Euro in die Verhandlungen um das Spiel ein. Doch er hat nicht mit Fabian Kahl gerechnet, der neben Steve Mandel, Elisabeth „Lisa“ Nüdling sowie Markus Wildhagen mit am Händlertisch sitzt. Der Thüringer Kunst- und Antiquitätenhändler kontert mit 100 Euro.

Die „Fröhliche Rheinfahrt“ weckt in Julian Schmitz-Avila Erinnerungen an seine Kindheit. © ZDF (Screenshot: Fuldaer Zeitung)
Als Kahl auch Julian Schmitz-Avilas nächstes Gebot wieder überbietet, ist der Rheinländer deutlich konsterniert. „Was ist denn da los?“, fragt er in die Runde – und bietet noch 150 Euro. Fabian Kahl geht auf 160 Euro hoch. „Du bist eine Kollegensau“, schaltet sich da Steve Mandel ein. Und Markus Wildhagen, der erst kürzlich mit romantischen Grüßen aus Paris überraschte, fügt hinzu: „Das ist doch unfassbar“.
Über die 160 Euro möchte Julian Schmitz-Avila dann „bei aller Liebe“ doch nicht mehr drüber gehen – und das Spiel geht an Fabian Kahl. Doch was sich während der Verhandlungen bereits andeutete, wird nun klar: Der Thüringer möchte die „Fröhliche Rheinfahrt“ gar nicht für sich selbst.
Denn kaum hat er dem Ehepaar Bauer die 160 Euro gezahlt, packt er das Spiel zusammen – und überreicht es seinem Händler-Kollegen: „Darf ich dir, als dein Freund, dieses wunderschöne Spiel zum Geschenk machen?“ Schmitz-Avila hatte es bereits geahnt – und ist dennoch gerührt. Mit einer Umarmung bedankt er sich bei Fabian Kahl. Die Welt im „Bares für Rares“-Händlerraum ist wieder in Ordnung.
Dass es bei einem Wettstreit zwischen den „Bares für Rares“-Händlern nicht immer um die Sache geht, zeigte kürzlich auch Walter „Waldi“ Lehnertz, als ein besonderes Feuerzeug zum Verkauf stand.